Im falschen Revier

Manchmal lohnt sich Verbrechen eben doch…

Fünf erfolgreiche Männer haben eine Million Euro Schwarzgeld beiseite geschafft.

Dumm nur dass einer von ihnen seine Partner betrügt. Doch so einfach lassen sich die übrigen vier angesehenen Herren nicht um ihren Anteil bringen. Und außergewöhnliche Situationen erfordern nun einmal außergewöhnliche Mittel. So dass die scheinbar so gesetzestreuen Männer einige weitere Verbrechen begehen um an ihre Beute zu gelangen…

Allerdings hat keiner von ihnen mit einem hartnäckigen alten Straßenbullen, einer gewitzten Studentin und einem coolen Förster gerechnet, die ihnen Schritt für Schritt auf die Pelle rücken und dabei nicht nur die Witterung der Beute aufnehmen, sondern auch einem vor vielen Jahren begangenen Mord auf die Spur kommen.

Wer wird das Rennen um die Beute gewinnen? Und wer der ehrenwerten Verbrecher hat einst eine junge Staatsanwältin getötet und ihre Leiche verschwinden lassen?

… Im Grunde eine fast fertige Filmvorlage: Wer aus dieser Story keinen Kino-Thriller über das andere, das schäbige Leipzig machen kann, der hat nicht viel drauf als Regisseur…

… Das Schöne bei Meyer: Er faselt nicht, versucht die Handlung nicht zu psychologisieren. Was die Herren tun, ist entlarvend genug. Ihre Beweggründe sind so drittklassig wie das Personal. Nur der Ausgang des Ganzen ist ein klein bisschen anders, als es sich zumindest zwei aus der dubiosen Herrenrunde gedacht hatten. Selbst die Nebenfiguren bekommen Format – wie die beiden Kraftprotze Ronny und Sandro und die beiden, die sie im Kellerverlies bewachen sollen…

Ralf Julke, Leipziger Zeitung